Der Verfasser des Quran : Die Worte eines Dichters oder eines Lehrers?
Der Stil des Quran
Es besteht ein himmelweiter Unterschied zwischen den Stil des Quran und Muhammads eigenem Stil, wie er in den Büchern der Ahadith berichtet wird. Die Unterschiede in jeglicher Hinsicht zwischen den beiden – bezüglich Stil und Inhalt – sind ganz offensichtlich. Die Aussagen Muhammads (Ahadith) sind unterhaltsam, rednerisch und erklärend, von einer Art, welche die Araber bereits gewohnt waren. Im Gegensatz dazu ist der Stil des Quran befehlend:
“Wir erschufen die Himmel und die Erde…” (Quran 15:85, 44:38, 46:3, 50:38)
Und:
“Sprich!...”[1]
Und:
“…Wäre er (der Quran) von einem anderen als Gott , so würden sie darin gewiss viel Widerspruch finden.” (Quran 4:82)
Und:
“…Sprich: “Bringt denn ein Kapitel gleicher Art hervor und ruft, wen ihr nur könnt, außer Gott, wenn ihr wahrhaftig seid.”“(Quran 10:38)
Und:
“…so bringt doch ein Kapitel gleicher Art herbei … Und wenn ihr es aber nicht tut – und ihr werdet es bestimmt nicht tun, so …” (Quran 2:23-24)
Welches fehlbare, menschliche Wesen würde ein Buch schreiben und dann die Menschheit dazu auffordern, darin Widersprüche zu suchen, wie es der Verfasser des Quran tat (Quran 4:82)? Würde irgendein Student, nachdem er ein Examen geschrieben hat, für den Leser eine Fußnote hinzufügen, in der steht: “Lesen Sie meine Antworten sorgfältig durch und suchen sie jegliche Widersprüche oder Fehler, wenn sie können? Der Stil des Quran ist einfach der des Allwissenden Schöpfers.
Desweiteren stellt der Quran ein literarisches Meisterstück der arabischen Spache dar, das in seinem Ausdruck unerreicht war und ist. Sein rhythmischer Stil, die Reime, die beeindruckende Tiefgründigkeit seines Ausdrucks, seine Majestät und die “unnachahmliche Symphonie, die besonderen Klänge, die den Menschen zu Tränen und Hingerissenheit rührt”[2], schüttelten die Grundfesten einer Gesellschft, die selbst außerordentlich stolz auf ihre rednerischen Fähigkeiten war. Jedes Jahr wurden in Mekka Wettbewerbe ausgetragen, wer die längsten und wortgewandtesten Stücke aus dem Kopf vortragen konnte. Als der Quran offenbart worden war, kamen die Wettbewerbe zum Erliegen, denn es gab keine Herausforderung mehr.
Wie das Wunder von Moses´ Stock, der sich in eine echte Schlange verwandelte und die Fähigkeit aller Zauberer zu einer Zeit überbot, als die Ägypter für ihre meisterhafte Zauberkunst und Hexerei berühmt waren; und wie das Wunder Jesu´, der den Blinden heilte und den Toten zum Leben brachte, die Fähigkeiten aller Ärzte zu einer Zeit überbot, als die Juden für ihr medizinisches Können berühmt waren, so war der Quran das eigene Wunder Muhammads.[3] Wie konnten derartige großartige und unangefochtene Ausdrücke von einem Mann kommen, der 40 Jahre niemals für eine solche Fähigkeit bekannt war?
Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Quran und Bibel
Die bloße Existenz von Ähnlichkeiten zwischen zwei Büchern reicht nicht aus, um zu beweisen, dass einer von dem anderen kopiert hat. Beide können Informationen von einer dritten Seite erhalten haben, die für manche Ähnlichkeiten in ihnen verantwortlich ist. Dies ist in der Tat das Argument des Quran, dass Gott die Quelle aller authentischen Offenbarungen ist (Quran 4:47).
Einige Gelehrte haben angemerkt, dass die einzigen Christen, von denen berichtet wird, dass sie den Propheten, möge Gott ihn loben, vor seiner Berufung persönlich getroffen haben, nicht genug Zeit mit ihm verbracht haben, um ihn von ihrer Schrift zu unterrichten, und keine andere historische Quelle erwähnte irgendjemanden, der den Propheten von den Juden und Christen unterrichtet haben könnte.[4] Außerdem waren die Araber seiner Zeit sehr begierig darauf, ihn in schlechten Ruf zu bringen. Wenn es daher irgendeinen heimlichen Lehrer gegeben hätte, wäre er höchstwahrscheinlich von ihnen bloßgestellt worden.
Konnte der Quran überdies von der Bibel kopiert worden sein, wo sie doch ernsthafte glaubensmäßige Unterschiede aufweisen? In Bezug auf die Doktrinen wie der Begriff von Gott und dem Prophetentum, Sünde und Vergebung, unterscheidet sich der Quran erheblich von der Bibel. Der Quran wendet sich direkt an die Juden und Christen, wenn er die Verfälschung in ihren eigenen Schriften anprangert. Interessanterweise wurden die Offenbarungen über die Probleme in der Doktrin des Christentums größtenteils in der mekkanischen Zeit vor der Auswanderung des Propheten nach Medina offenbart, wo er viel mehr jüdischen und christlichen Gelehrten begegnete.
Sogar was die Erzählungen angeht, die in beiden Schriften vorkommen, bestehen wesentliche Unterschiede. Zum Beispiel:
- beschuldigt der Quran nicht die Frauen für den Fehler, den Adam und Eva (möge Gott ihn loben) begangen haben, als sie Gott im Garten von Eden ungehorsam gewesen waren. (Vergleich 1. Mose 3:12-17 mit Quran 91:7-8 und 2:35-37);
- betont der Quran, dass Adam und Eva vor Gott bereuten (Quran 7:23) und ihnen wurde von Gott vergeben (Quran 2:37);
- erwähnt der Quran, dass der anschließende Aufenthalt Adams und Evas auf der Erde bereits Gottes Plan war, bevor Er sie erschaffen hatte (Quran 2:30) und nicht eine Art der Bestrafung (1. Mose 3:17-19).
Andere deutliche Abweichungen gibt es außerdem in den Geschichten von Salomon[5], Abraham[6], Ismael und Isaak, Lot, Noah[7], Moses und Jesus[8] (möge Gott sie alle loben).
Der Quran erwähnt ebenfalls einen großen Teil geschichtlicher Informationen über welche die Bibel vollkommen schweigt. Aus welchem Teil der Bibel wurde das Folgende kopiert?
· Die Geschichten der Völker von ´Ad und Thamud und deren Propheten Hud und Salih.
· Der Dialog zwischen dem Propheten Noah und seinem Sohn vor der Flut (Quran 11:42:43).
· Der Dialog zwischen Abraham und seinem Vater (Quran 6:74), ebenso wie der zwischen ihm und einem König (Quran 2:258) und zwischen ihm und seinem Volk (Quran 22:70-102; 29:16-18; 37:83-98; 21:57).
· Die Erwähnung der Stadt von Iram (Quran 89:7).
· Der Pharao aus dem 2. Mose ertrank und sein Körper wurde als Zeichen für die Völker der kommenden Generationen bewahrt (Quran 10:90-92).
· Die Wunder Jesu´, dass er in der Wiege sprach (Quran 3:46), und dass er einen Vogel aus Ton gestaltete und diesem (durch den Willen Gottes) lebendig werden ließ, usw.
Für weitere Beispiele, siehe die folgenden Textstellen im Quran: 21:69, 2:260 und 3:37.
Footnotes:
[1] Dies ist an so vielen Stellen des Quran erwähnt, dass es zu viel wäre, um es hier zu erwähnen. Siehe Quran Kapitel 112,113,114 zum Beispiel. (E).
[2] Marmaduke Pickthall, The Meaning of the Glorious Quran, New York: The Muslim World League, 1977, S.vii.
[3] Sahieh Al-Bukhari Vol.6, Hadith No.504; Sahieh Muslim Vol.1, Hadith No.283.
[4] Bilal Philips, Usool at-Tafseer, Sharjah: Dar al-Fatah, 1997, S.127-128.
[5] Der Quran weist entschieden zurück, dass dieser Götzen angebetet haben soll. – Vergleiche Quran 2:102 mit 1.Könige 11:4.
[6] Der Quran beschreibt, dass der Befehl Gottes, seinen Sohn zu opfern, in einem Traum erfolgt war, und den Sohn als willigen Beteiligten, bevor er durch Gottes Einschreiten gerettet wurde; während die Bibel behauptet, Gott habe direkt mit ihm gesprochen und sein Sohn war nicht in die Pläne eingeweiht – vergleiche Quran 37:99-111 mit 1. Mose 22:1-19.
[7] Die Bibel beschreibt, dass die Große Flut die gesamte Erde bedeckt habe, während der Quran die Flut lediglich als eine örtliche Erscheinung beschreibt, eine Beschreibung die eher zu den wissenschaftlichen Beweisen passt – vergleiche Quran 25:37 mit 1. Mose 7:23.
[8] Ein kritischer Unterschied ist, dass der Quran darauf besteht, dass Jesus niemals wirklich gekreuzigt worden ist.