Missverständnisse über Allah (teil 2 von 3): Allah – der Eine und Einzige
Allah ist Gott. Er ist der Eine, zu Dem du dich in der Stunde der Not hinwendest. Er ist der Eine, bei Dem du dich bedankst, wenn dir die Wunder dieses Lebens klar werden. Allah ist ein Wort, das viele Schichten an Bedeutungen umfasst. Es ist der Name Gottes (des Herrn der Welten) und es ist die Grundlage der islamischen Religion. Er ist Allah, der Eine, dem aller Gottesdienst zusteht.
“Schöpfer der Himmel und der Erde! Wie sollte Er einen Sohn haben, wo Er keine Gefährtin hat und wo Er alles erschuf und alle Dinge kennt? Er ist Allah, euer Herr. Es ist kein Gott außer Ihm, dem Schöpfer aller Dinge; so betet Ihn an. Und Er ist der Hüter aller Dinge. Blicke können Ihn nicht erreichen, Er aber erreicht die Blicke. Und Er ist der Allgütige, der Allkundige.” (Quran 6:101-103)
In der arabischen Sprache kommt das Wort für Gott (Allah) von dem Verb ta’allaha (oder ilaha), was bedeutet: „ist anzubeten“. Also bedeutet Allah der Eine, der anzubeten ist.
Allah ist Gott, der Schöpfer und der Erhalter der Welt, Unterschiede und Verwirrung tauchen auf, weil das englische (oder deutsche) Wort Gott als Götter in den Plural gesetzt werden kann oder das Geschlecht verändert wie bei Göttin. Dies ist im Arabischen nicht der Fall. Das Wort Allah steht allein, es gibt keinen Plural und kein Geschlecht. Die Verwendung der Worte Er oder Ihm sind nur grammatikalisch und weisen nicht darauf hin, dass Allah irgendeine Form von Geschlecht hat, das für uns verständlich sein sollte. Allah ist Einzigartig. In der arabischen Sprache ist Sein Name unveränderlich. Allah beschreibt Sich Selbst im Qur´an:
“Sprich: "Er ist Allah, ein Einziger; Allah, der Absolute (ewig Unabhängige, Den alle Geschöpfe brauchen, Er isst und trinkt nicht). Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden und Ihm ebenbürtig ist keiner.” (Quran 112)
Dieses kurze Kapitel vom Qur´an ist als Kapitel der Reinheit oder Aufrichtigkeit bekannt. In wenigen Worten fasst es das islamische Glaubenssystem zusammen; dass Allah oder Gott Einer ist. Er ist allein in Seiner Majestät; Er ist allein in Seiner Allmacht. Er hat keine Partner oder Teilhaber. Er war am Anfang da, und Er wird am Ende da sein. Gott ist Einer. Manch´ einer könnte fragen: Wenn Gott Einer ist, warum verwendet Gott dann das Wort ´Wir´ im Qur´an?
In der englischen Sprache kennen wir die Verwendung des royalen „wir” oder die grammatische Konstruktion Pluralis Majestatis. Viele andere Sprachen Arabisch, Hebräisch und Urdu eingeschlossen, verwenden ebenfalls diese Konstruktion. Wir hören, wie die Mitglieder verschiedener Königsfamilien oder Würdenträger das Wort “wir” verwenden, wie in „wir bestimmen“ oder „wir sind nicht erfreut“. Das weist keinesfalls darauf hin, dass mehr als eine Person spricht, sondern es bezeichnet die Exzellenz, Macht und Würde des Sprechenden. Wenn wir dieses Konzept im Gedächtnis behalten, ist es offensichtlich, dass es keinen gibt, der dieser Verwendung des royalen ´wir´ würdiger wäre als Allah – Gott.
“(Dies ist) ein Buch, das Wir zu dir (o Muhammad) hinab gesandt haben, auf dass du die Menschen mit der Erlaubnis ihres Herrn (Allah) aus den Finsternissen zum Licht führen mögest, auf den Weg des Erhabenen, des Preiswürdigen...” (Quran 14:1)
“Und wahrlich, Wir haben die Kinder Adams geehrt und sie über Land und Meer getragen und sie mit guten Dingen versorgt und sie ausgezeichnet eine Auszeichnung vor jenen vielen, die Wir erschaffen haben.” (Quran 17:70)
“Und wenn Wir es wollten, könnten Wir gewiss das wieder fortnehmen, was Wir dir offenbart haben; du fändest dann für dich in dieser Sache keinen Beschützer Uns gegenüber” (Quran 17:86)
“O ihr Menschen, wenn ihr über die Auferstehung im Zweifel seid, so (bedenkt,) dass Wir euch (d.h. Adam) aus Erde erschaffen haben...” (Quran 22:5)
Der angesehene islamische Gelehrte des 13.Jahrhunderts Schaikh al Islam Ibn Taymiyyah sagte: “Jedes Mal wenn Allah den Plural für Sich Selbst verwendet, ist dies aufgrund des Respekts und der Ehre, die Ihm gebühren und aufgrund der großen Zahl von Seinen Namen und Eigenschaften, und der großen Zahl Seiner Heerscharen und Engel.
Die Verwendung der Worte wir, nahnu, oder wir wahrlich inna, weisen keineswegs darauf hin, dass es mehr als einen Gott gibt. Sie haben überhaupt keine Korrelation zum Konzept der Trinität. Das ganze Fundament der islamischen Religion ruht auf dem Glauben, dass es nur Einen Gott gibt und dass Muhammad Sein letzter Gesandter ist.
“Euer Gott ist ein Einziger Gott, es ist kein Gott außer Ihm, dem Sich-Erbarmenden, dem Barmherzigen” (Quran 2:163)