Der erste Mensch und moderne Wissenschaft
Im Islam gibt es keinen Konflikt zwischen dem Glauben an Gott und modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Tatsächlich haben die Muslime im Mittelalter viele Jahrhunderte lang die Welt in wissenschaftlichen Forschungen und Entdeckungen angeführt. Der Qur´an selbst, der vor 14 Jahrhunderten offenbart wurde, steckt voller Fakten und Vorstellungen, die von modernen wissenschaflichen Endeckungen unterstützt werden. Drei von diesen sollen hier erwähnt werden. Davon sind die Entwicklung der Sprache und die mitrochondrische Eva (Genetik) relativ neue Gebiete der wissenschaftlichen Forschung.
Der Qur´an weist die Muslime an: “über die Schöpfung der Himmel und der Erde nachzudenken.” (Quran 3:191)
Einer dieser Punkte, über die wir nachdenken sollen ist die Aussage:
“Es ist mein Wille, einen Menschen (Adam) aus Ton zu erschaffen...” (Quran 38:71)
In der Tat sind zahlreiche Elemente, die in der Erde vorkommen auch im menschlichen Körper vorhanden. Die entscheidende Komponente des Lebens auf dem Land ist die Erdoberfläche; diese dünne Lage dunklem Humus, reich an organischen Bestandteilen, in dem die Pflanzen ihre Wurzeln ausstrecken. In dieser dünnen Lage, in dieser lebendigen Erdschicht, ist es, in der Mikroorganismen Rohstoffe umwandeln, die Mineralien, die die Grundlage dieser Schicht ausmachen, und sie den zahllosen Lebensformen um sie herum und über ihr zugänglich machen.
Mineralien sind anorganische Elemente, die ursprünglich aus der Erde kommen, die der Körper nicht synthetisieren kann. Sie spielen wichtige Rollen bei zahlreichen Körperfunktionen und sind notwendig, um das Leben und optimale Gesundheit zu erhalten, und daher sind sie essentielle Nahrungsbestandteile.[1] Diese Mineralien können von den Menschen nicht hergestellt werden; sie können weder im Labor noch in einer Fabrik gemacht werden.
Mit Zellen, die zu 65-90 % nach Gewicht aus Wasser bestehen, macht Wasser oder H2O den Großteil des menschlichen Körpers aus. Deshalb ist Sauerstoff das Element, das in der Körpermasse am meisten enthalten ist. Kohlenstoff, die Grundeinheit für organische Moleküle, kommt an zweiter Stelle. 99% von der Körpermasse des Menschen ist aus lediglich sechs Elementen aufgebaut: Sauerstoff, Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Calcium und Phosphor.[2]
Der menschliche Körper enthält Spuren von so ziemlich jedem Element auf der Erde; einschließlich Schwefel, Kalium, Zink, Kupfer, Eisen, Aluminium, Molybdän, Chrom, Platin, Bor, Silicium, Selen, Flour, Chlor, Jod, Mangan, Kobalt, Lithium, Strontium, Blei, Vanadium, Arsen, Brom und noch mehr.[3] Ohne diese Mineralien haben Vitamine nur wenig oder gar keine Wirkung. Mineralien agieren als Katalysatoren, Auslöser und Schrittmacher für tausende von essentiellen Enzymreaktionen im Körper. Spurenelemente spielen bei der Funktion eines gesunden Menschen Schlüsselrollen. Es ist bekannt, dass ungenügend Jod eine Krankheit der Schilddrüse hervorruft, und ein Kobaltmangel wird uns ohne Vitamin B12 lassen und damit unfähig, rote Blutkörperchen zu bilden.
Ein anderer Vers, über den wir nachdenken sollten, ist:
“Und Er brachte Adam alle Namen bei.” (Quran 2:31)
Adam wurden die Namen aller Dinge gelehrt, die Kraft nachzudenken und der freie Wille gegeben. Er lernte, die Dinge zu klassifizieren und ihren Nutzen zu verstehen. Also lehrte Gott Adam auch sprachliche Fähigkeiten. Er lehrte ihn, zu denken – seine Kenntnisse zu verwenden, um Probleme zu lösen, Pläne zu machen und Entscheidungen zu treffen, um Ziele zu erreichen. Wir, die Kinder Adams, haben diese Fähigkeiten geerbt, damit wir auf dieser Welt existieren und Gott auf die beste Weise anbeten können.
Linguisten schätzen, dass heutzutage mehr als 3000 unterschiedliche Sprachen auf der Welt existieren, alle verschieden, so dass diejeigen, die eine Sprache sprechen, die, die eine andere sprechen, nicht verstehen können, obwohl diese Srachen einander im Grunde so ähnlich sind, dass es möglich ist, im Singular von der "menschlichen Sprache" zu sprechen.[4]
Sprache ist eine besondere Form der Kommunikation, die beinhaltet, bestimmte komplexe Regeln zu erlernen und mit Zeichen (Worten oder Gesten) zu einer unendlichen Zahl von bedeutungsvollen Sätzen zu kombinieren. Sprache besteht aus zwei Prinzipien: Worten und Grammatik.
Ein Wort ist eine eigenmächtige Paarung zwischen einem Laut oder Zeichen und einer Bedeutung. Beispielsweise das Wort "Katze" sieht weder aus, wie eine Katze, noch fühlt es sich so an, aber es bezieht sich auf ein bestimmtes Tier, denn jeder von uns hat diese Paarung als Kind auswendig gelernt. Grammatik bezieht sich auf eine Reihe von Regeln für die Kombination von Worten in Redewendungen und Sätzen. Es mag überrschend erscheinen, aber die Sprecher aller 3000 verschiedenen Sprachen lernten dieselben vier Gesetze der Sprache.[5]
Das erste Sprachgesetz ist die Phonologie (Lautlehre) – wie wir bedeutungsvolle Laute machen. Phoneme sind Grundlaute. Wir verbinden Phoneme, um Worte zu bilden, indem wir das zweite Gesetz lernen: Morphologie. Morphologie ist das System, das wir benutzen, um Phoneme zu bedeutungsvollen Kombinationen von Lauten und Worten zu gelangen. Ein Morphen ist die kleinste, bedeutungsvolle Kombination von Lauten in einer Sprache. Nach dem Lernen, wie Morphene kombiniert werden, um Worte zu produzieren, lernen wir, diese Worte zu sinnvollen Sätzen zu verbinden. Das dritte Sprachgesetz regelt Syntax oder Grammatik. Diese Reihe von Regeln gibt genau an, wie wir Worte kombinieren, um bedeutungsvolle Aussagen und Sätze zu bilden. Das vierte Sprachgesetz regelt die Semantik (Wortbedeutungslehre) – die spezifische Bedeutung von Worten oder Aussagen, wie sie in verschiedenen Sätzen oder Zusammenhängen auftauchen.
Alle Kinder, egal wo auf dieser Welt sie sind, erlernen die Sprache aufgrund von angeborenen Sprachfaktoren in denselben vier Stadien. Diese Faktoren erleichtern, wie wir Sprachlaute erzeugen und uns Sprachfähigkeiten aneignen. Der bekannte Linguist Noam Chomsky sagt, dass alle Sprachen eine gemeinsame universale Grammatik teilen und dass Kinder ein geistiges Programm besäßen, um diese universale Grammatik zu erlernen.[6]
Ein dritter Vers über den man nachdenken sollte, handelt von der Fortpflanzung:
“O ihr Menschen, fürchtet euren Herrn, Der euch erschaffen hat aus einem einzigen Wesen; und aus ihm schuf Er seine Gattin, und aus beiden ließ Er viele Männer und Frauen entstehen.” (Quran 4:1)
Die Vorstellung, dass alle mtDNA Linien (Afrikas Europas und Amerikas) auf einen einzigen Ursprung zurückgeführt werden können, wird die “mitochondrische Eva” Theorie genannt. Gemäß den allergrößten Wissenschaftlern[7] und schärfster Nachforschungen kann jeder auf diesem Planeten einen bestimmten Teil seines oder ihres genetischen Erbes auf eine Frau zurückführen, durch einen einzigartigen Teil unseres genetischen Make-ups, mitochondrische DNA (mtDNA). Die mtDNA der “mitochondrische Eva” wurde durch die Jahrhunderte hindurch von Mutter zur Tochter weitergereicht (Männer tragen sie, aber geben sie nicht weiter) und diese existiert in allen Menschen, die heute leben.[8] Sie ist allgemein als die Eva-Theorie bekannt, denn aus dem obrigen kann der Schluß gezogen werden, dass sie mit dem X-Chromosom weitervererbt wird. Wissenschaftler untersuchen auch das Y-Chromosom (vielleicht um der "Adam-Theorie" ihren Namen zu geben), das vom Vater zum Sohn weitergereicht wird, und nicht wieder mit den mütterlichen Genen kombiniert wird.
Dies sind nur drei von den Wundern der Schöpfung, über die Gott in seinen Versen im Qur´an sagt, dass wir darüber nachsinnen sollen. Das ganze Universm, das von Gott erschaffen wurde, folgt und gehorcht Seinen Gesetzen. Deshalb werden die Muslime ermuntert, Wissen zu suchen, das Universum zu erkunden und die "Zeichen Gottes" in Seiner Schöpfung zu finden.
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Footnotes:
[1] (https://www.faqs.org/nutrition/Met-Obe/Minerals.html)
[2] Anne Marie Helmenstine, Ph.D., Your Guide to Chemistry (Deine Anleitung zur Chemie).
[3] Minerals and Human Health The Rationale for Optimal and Balanced Trace Element Levels (Mineralstoffe und die Gesundheit des Menschen, Vernünftiges für optimale und ausgeglichene Spurenelementlevels.) by Alexander G. Schauss, Ph.D.
[4] Pinker, S., & Bloom, P. (1992) Natural Language and natural selection (Natürliche Sprache und natürliche Selektion) In Gray. P. (2002). Psychology. 4th ed. Worth Publishers: New York
[5] Plotnick, R. (2005) Introduction to Psychology. 7th Ed .Wadsworth:USA
[6] Gray. P. (2002). Psychology. 4th ed. Worth Publishers: New York
[7] Douglas C Wallace Professor für Biologie und molekulare Medizin an der University of California.
[8] Discovery channel documentary – The Real Eve (Die wirkliche Eva).