Starb Jesus für die Sünden der Menschen?


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Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen

Starb Jesus für die Sünden der Menschen?

Was lehrt der Islam über Jesus (Friede sei auf ihm)?

 

„Und wegen ihrer Rede: ‚Wir haben den Messias, Jesus, den Sohn der Maria, den Gesandten Allahs, getötet’, während sie ihn doch weder erschlagen noch gekreuzigt hatten, sondern dies wurde ihnen nur vorgetäuscht; und jene, die in dieser Sache uneins sind, sind wahrlich im Zweifel darüber; sie haben keine Kenntnis davon, sondern folgen nur einer Vermutung; und sie haben ihn nicht mit Gewissheit getötet. Vielmehr hat Allah ihn zu Sich emporgehoben, und Allah ist allmächtig, allweise."

(Qur’an Sure, 4:157)

 

 

Im Islam ist Jesus (Friede sei auf ihm) nicht der Sohn Gottes oder Gott selber, sondern im Islam ist Jesus (Friede sei auf ihm) einer der gewaltigsten Gesandten des allmächtigen Gottes und er wurde von der Jungfrau Maria (Friede sei auf ihr) ohne Vater geboren.

 

Dieses Ereignis wird oftmals angezweifelt, während gleichzeitig die Erschaffung von Adam (Friede sei auf ihm) ohne Mann UND ohne Frau hingenommen wird.

 

 

Weiterhin wird im Qur´an berichtet, dass Jesus (Friede sei auf ihm) große Wunder vollbracht hat. Beispielsweise, dass er bereits in der Wiege gesprochen hat oder dass er einen Tisch vom Himmel hat herabkommen lassen. Dies ist im Christentum als „Abendmahl" bekannt geworden.

 

 

Diese Wunder hat Jesus (Friede sei auf ihm) jedoch nicht aus eigener Kraft und Macht bewirkt, sondern mit der Erlaubnis seines Schöpfers, mit der Erlaubnis des allmächtigen Gottes, dessen Befehl alles und jeder untersteht.

 

 

 

Wie aus oben stehendem Vers deutlich wird, lehnt der Islam die Geschichte der Kreuzigung komplett ab. Der islamische Glaube lehrt, dass Jesus (Friede sei auf ihm) kurz vor dem Jüngsten Tag als eindeutiges Zeichen für die Menschheit wiederkehren und dann sterben wird.

 

 

Ferner steht im Qur´an, dass niemand die Sünde eines anderen tragen kann und darf. Dadurch ist es natürlich gleichzeitig ausgeschlossen, dass jemand für die Sünden einer anderen Person stirbt.

 

 

„Und keine Last tragende (Seele) soll die Last einer anderen tragen; und wenn eine schwer beladene um ihrer Last willen ruft, soll nichts davon getragen werden, und handelte es sich auch um einen Verwandten. Du kannst die allein warnen, die ihren Herrn im Geheimen fürchten und das Gebet verrichten. Und wer sich reinigt, der reinigt sich nur zu seinem eigenen Vorteil; und zu Allah ist die Heimkehr."

(Qur’an Sure, 35:18)

 

„Und wer eine Sünde begeht, der begeht sie gegen sich selbst; und Allah ist allwissend, allweise. Und wer einen Fehler oder eine Sünde begeht und sie dann einem Unschuldigen zur Last legt, der trägt eine Verleumdung und eine offenkundige Sünde."

(Qur’an Sure, 4:111 f.)

 

Der Islam lehrt weiterhin, dass Gott allverzeihend ist. Adam (Friede sei auf ihm) hat seinen Fehler (vom verbotenen Baum zu essen) aufrichtig bereut und deshalb wurde ihm verziehen. Kein Mensch nach ihm muss für seine Sünde büßen und leiden, denn Gott ist absolut gerecht und bestraft einen jeden nur für die Sünden, die dieser Mensch selbst begangen hat. Weder müssen Fremde füreinander büßen noch Verheiratete oder Blutsverwandte. Ein anderes System der Bestrafung als dieses würde auch dem natürlichen Gerechtigkeitsempfinden der Menschen widersprechen.

 

„Und als dein Herr zu den Engeln sprach: ‚Wahrlich, Ich werde auf der Erde einen Nachfolger einsetzen’, sagten sie: ‚Willst Du auf ihr jemanden einsetzen, der auf ihr Unheil anrichtet und Blut vergießt, wo wir doch Dein Lob preisen und Deine Herrlichkeit rühmen?’ Er sagte: ‚Wahrlich, Ich weiß, was ihr nicht wisset.’"

(Qur’an Sure, 2:30)

 

An dieser Stelle ist deutlich zu erkennen, dass es zum menschlichen Dasein dazu gehört, Fehler zu machen. Gleichzeitig manifestiert sich in diesen Fehlern die Barmherzigkeit Gottes, Der vergebend, gütig und allbarmherzig ist.

 

Auch aus folgendem Hadith geht hervor, dass Gott den Menschen erschaffen hat und dass es Bestandteil von dessen Existenz ist, Fehler zu begehen:

 

Der Prophet (Friede und Segen seien auf ihm) sagte:

„Bei, dem in dessen Hand meine Seele ist, würdet ihr keine Fehler machen, würdet ihr keine Sünden begehen, dann würde Allah euch wegschaffen. Und dann würde er ein anderes Volk erschaffen, die Sünden machen werden und die dann Allah um Vergebung bitten werden. Und Allah wird ihnen verzeihen."

 

Ebenso wie es zum Leben eines Menschen gehört Fehler zu machen und Sünden zu begehen, gehört es auch dazu, für diese Fehler und Sünden um Verzeihung zu bitten um eine höhere spirituelle Ebene zu erreichen und das Wohlgefallen Gottes zu erreichen.

 

Darum sagte der Prophet Muhammad (Friede und Segen seien auf ihm) auch, dass alle Söhne Adams (Friede sei auf ihm) Fehler machen und dass die Besten unter ihnen diejenigen sind, die Reue dafür zeigen.

 

Der Prophet (Friede und Segen seien auf ihm), berichtet, dass Allah sagte:

„O Sohn Adams, solange du Mich bittest und auf Mich hoffst, werde Ich dir vergeben, was du getan hast, und beachte es nicht. O Sohn Adams, wenn deine Sünden bis zu den Wolken reichen würden, und du mich um Vergebung bittest, werde ich dir vergeben. O Sohn Adams, wenn du zu mir kommst mit Sünden so groß wie die Erde, und stehst mir gegenüber ohne Schirk begangen zu haben, werde Ich dir mit ebenso großer Barmherzigkeit begegnen."

 

Voraussetzung für die Vergebung der Sünden ist die aufrichtig und tief empfundene Reue des Gläubigen sowie seine feste Absicht, die Sünde nicht zu wiederholen.

 

„Und diejenigen, die wenn sie etwas Schändliches getan oder gegen sich gesündigt haben Allahs gedenken und für ihre Sünden um Vergebung flehen; und wer vergibt die Sünden außer Allah? Und diejenigen, die nicht auf dem beharren, was sie wissentlich taten für diese besteht ihr Lohn aus Vergebung von ihrem Herrn und aus Gärten, durch die Bäche fließen; darin werden sie ewig sein, und herrlich ist der Lohn der Wirkenden."

(Qur’an Sure, 3:135 f.)

 

In einem Hadith, den der Prophet (Friede und Segen seien auf ihm) von Allah berichtet heißt es:

„[…] Oh Meine Diener, wenn die ersten unter euch und die letzten unter euch, die Menschen unter euch und die Dschinn unter euch frömmeren Herzens wären als irgendeiner unter euch, so fügte dies Meiner Herrschaft nichts hinzu. Oh Meine Diener, wenn die Ersten und die Letzten unter euch, die Menschen unter euch und die Dschinn unter euch sündigeren Herzens wären als irgendeiner unter euch, so verminderte dies Meine Herrschaft um nichts."

 

Das christliche Prinzip der unbedingten Bestrafung von Sünden findet im Islam keine Anwendung. Die Anwesenheit eines Sünders schadet Gott nicht, noch beeinträchtigt sie Ihn in irgendeiner Weise. Weder bringen die Sünden der Menschheit einen Schaden über Ihn noch bringt die Anbetung der Gläubigen einen Nutzen für Ihn.

 

Allein für den Menschen selbst wirken sich seine guten oder schlechten Taten positiv bzw. negativ aus.

 

An folgenden Versen wird offenkundig, was mit dem Herzen eines sündigen Menschen geschieht:

 

„Nein, jedoch das, was sie zu tun pflegten, hat auf ihre Herzen Schmutz gelegt."

(Qur’an Sure, 83:14)

 

„Versiegelt hat Allah ihre Herzen und ihr Gehör; und über ihren Augen liegt ein Schleier; ihnen wird eine gewaltige Strafe zuteil sein."

(Qur’an Sure, 2:7)

 

Jeder Mensch, der schlechte Taten begeht, wird dafür zur Rechenschaft gezogen und je mehr Sünden er begeht, desto schwieriger wird es für ihn werden, auf den richtigen Weg zurück zu kehren. Denn, wie in den oben genannten Versen angekündigt, wird sein Herz versiegelt und unzugänglich gemacht werden und er wird sich in seinen Sünden immer weiter verlieren, bis er den Sinn für das Richtige völlig verloren hat.

 

„Und diejenigen, die wenn sie etwas Schändliches getan oder gegen sich gesündigt haben Allahs gedenken und für ihre Sünden um Vergebung flehen; und wer vergibt die Sünden außer Allah? Und diejenigen, die nicht auf dem beharren, was sie wissentlich taten für diese besteht ihr Lohn aus Vergebung von ihrem Herrn und aus Gärten, durch die Bäche fließen; darin werden sie ewig sein, und herrlich ist der Lohn der Wirkenden."

(Qur’an Sure, 3:135 f.)

 

Doch es ist nie zu spät umzukehren. Solange ein Mensch sich in aufrichtiger Reue Gott zuwendet, wird Dieser ihm vergeben und ihn dafür belohnen. Wichtig ist aber, dass die Reue aufrichtig ist und dass der Mensch sich von seinen Sünden distanziert und diese nicht wiederholt.

 

„Sprich: ‚O meine Diener, die ihr euch gegen eure eigenen Seelen vergangen habt, verzweifelt nicht an Allahs Barmherzigkeit; denn Allah vergibt alle Sünden; Er ist der Allverzeihende, der Barmherzige."

(Qur’an Sure, 39:53)

 

Natürlich sollte jeder Gläubige sich darum bemühen Fehler zu vermeiden, passieren sie trotz seiner Bemühungen, so darf er auf die Barmherzigkeit Gottes hoffen. Schließlich – wie bereits erläutert – hat Gott den Menschen bewusst genau so erschaffen, dass dieser zu Fehlern und Schwächen neigt. Die Prüfung im Diesseits besteht darin, diese Fehler, Schwächen und Sünden zu vermeiden.

 

Sterben muss niemand, damit ihm seine Sünden vergeben werden – und erst recht ist es zurückzuweisen, dass jemand für die Sünden anderer sterben und büßen muss.

 

Im Islam gibt es ein vollkommen gerechtes System zur Vergebung von Sünden, mit einfachen Voraussetzungen, die von jedem Gläubigen verstanden und akzeptiert werden können.

 

„…und wer vergibt die Sünden außer Allah?"

(Qur’an Sure, 3:134)

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