Vierzehntes Kapitel
Die Antwort auf diejenigen, die behaupten, daß der Monotheismus mit den Worten "La Ilaha Illa Allah" komplett sei, selbst wenn man etwas begeht, was diesen ungültig macht.
Die Polytheisten tragen weitere Scheinargumente vor. Sie sagen: "Der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm, mißbilligte das Töten eines Mannes durch Usama[1], nachdem dieser Mann den islamischen Grundsatz ´La Ilaha Illa Allah´ gesprochen hatte. Muhammad sagte zu Usama: "Hast du ihn getötet, nachdem er ´La Ilaha Illa Allah´ gesprochen hat." Andere Aussagen des Propheten sprechen davon, daß man von solchen Bezeugern ablassen muß."
Diese Ungebildeten wollen mit dieser Behauptung sagen, daß derjenige, der diesen Grundsatz spricht, kein Ungläubiger sein könne und nicht getötet werden dürfe, auch nicht, wenn er irgendwelche andere Taten begeht.
Diesen ungebildeten Polytheisten muß dann gesagt werden: Es ist wohl bekannt, daß der Prophet Mohammad die Juden, die schon ´La Ilaha Illa Allah´ sprachen, bekämpft und gefangengenommen hat und daß die Gefährten des Propheten Muhammad Banu Hanifa, die sich zum islamischen Grundsatz "Es gibt keine (anbetungswürdige) Gottheit außer Allah dem einzigen und Muhammad ist sein Gesandter" bekannten, und das Gebet verrichteten und zum Islam aufriefen, bekämpft haben, und daß Ali bin Abi-Taleb Ungläubige[2] verbrannt hat. Diese Ungebildeten sagen ebenfalls: "Derjenige, der die Auferstehung verleugnet, ist ungläubig geworden und wird getötet, auch wenn er ´La Ilahe Illa Allah´ gesprochen hat. Auch derjenige, der eine Grundlage des Islams abstreitet, ist ein Ungläubiger geworden und wird getötet, auch wenn er ´La Ilahe Illa Allah´ gesprochen hat." Die Frage ist nun: wieso nutzt ihm der Grundsatz nichts, wenn er einen Zweig des Islams abstreitet, während ihm der Grundsatz nutzen soll, wenn er den Monotheismus verleugnet, wo dieser doch die Basis und aller Anfang der Religion der Gesandten Allahs ist? Aber die Feinde Allahs haben die Bedeutung der Aussagen des Propheten nicht verstanden.
Die Aussage des Propheten über Usama wird durch den folgenden Vorgang verdeutlicht. Usama hat einen Mann, der behauptet, zum Islam übergetreten zu sein, getötet, weil Usama vermutete, daß dieser Mann nur aus Angst um sein Leben und sein Vermögen zum Islam übergetreten war. Grundsätzlich ist von dem Mann, der den Übertritt zum Islam (nach außen hin) zeigt, abzulassen, bis von ihm ein Widerspruch zu diesem Bekenntnis deutlich wird. Allah sagt in diesem Zusammenhang: "O ihr, die ihr glaubt, wenn ihr auszieht auf dem Weg Allahs, vergewissert euch" [Sura 4:94]
Dies bedeutet also: Ihr sollt euch sicher sein. Der Koranvers zeigt, daß man von den Bezeugern ablassen muß, aber man muß sich auch vergewissern. Wenn nachträglich ein Widerspruch zum Islam bei ihm deutlich wird, ist er zu töten, da Allah gesagt hat: "vergewissert euch". Wenn er aber, nachdem er den Grundsatz gesprochen hatte, nicht getötet werden müßte, dann wäre die Aufforderung zum Vergewissern ohne Bedeutung. Die Deutung gilt auch für die anderen Aussagen des Propheten.
Der Beweis dafür ist folgender: "Der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: "Hast du ihn getötet, nachdem er ´La Ilaha Illa Allah´ gesprochen hat?" und sagt auch: "mir ist befohlen worden, die (ungläubigen) Menschen solange zu bekämpfen, bis sie ´La Ihala Illa Allah´ sprechen".
Er, Allahs Segen und Heil auf ihm, hat auch über die Kharidschiten gesagt: "Tötet sie überall, wo ihr sie findet. Und wenn ich sie zu fassen bekomme, töte ich sie wie der Stamm von Ad getötet wurde."
Der Prophet Muhammad sprach so über die Kharidschiten, obwohl sie diejenigen sind, die Allah am meisten anbeten und lobpreisen. Vor den Kharidschiten demütigten sich die Gefährten der Propheten, und die Kharidschiten haben ihr Wissen von diesen Gefährten erhalten. Alldem zum Trotz nutzte ihnen die Aussprache von ´La Ilaha Illa Allah´ nicht, ebensowenig nutzten ihnen die vielen Anbetungen und die Behauptung, sie seien zum Islam übergetreten, da sie den Widerspruch zur Scharia gezeigt haben.
Ein anderer Beweis ist die Bekämpfung der Juden durch den Propheten, Allahs Segen und Heil auf ihm, und die Bekämpfung der Banu Hanifa durch die Gefährten des Propheten, Allahs Wohlgefallen auf ihnen allen. Zudem sei zu erwähnen, daß der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm, einen Krieg gegen die Banu al-Mustalaq unternehmen wollte, nachdem ihn ein Mann informiert hatte, daß sie die Zakat verboten haben. Allah sagte. hierzu: "O ihr, die ihr glaubt, wenn ein Frevler euch eine Kunde bringt, so vergewissert euch (dessen), damit ihr nicht anderen Leuten in Unwissenheit ein Unrecht zufügt und hernach bereuen müßt, was ihr getan habt." [Sura 49:6]
Der Informant hatte mit dieser Mitteilung über die Banu al-Mustalaq gelogen. All dies beweist, daß die Absicht des Propheten in seinen Aussagen, mit denen die Ungläubigen argumentieren, unseren Deutungen entspricht.