8.DER GLAUBE AN DIE VORBESTIMMUNG(1/8)
Das ist die feste Überzeugung, dass Aḷḷāh die Schicksale der Geschöpfe mit Seinem ewigen Wissen vorherbestimmte, sie auf der geschützten Tafel (al-Lauḥ al-Maḥfūẓ) niederschreiben und nach Seinem Willen verlaufen ließ, sie durch
Seine Allmacht erschuf. Aḷḷāh sagt:
„Gewiss, Wir haben alles nach einer Bestimmung) Maß erschaffen“
(54:49)
und
„Er, […] Der […] alles erschaffen und ihm dabei seine Bestimmung zugeteilt hat.“ .
(25:2)
Zum Glauben an die Vorbestimmung gehören folgende Aspekte:
8.1 DER GLAUBE AN AḶḶĀHS EWIGES WISSEN, …
Das alles umfasst, global und in allen Details. Das betrifft alles, was mit Seinen Taten verbunden ist, z. B. die Bestimmung der Lebensdauer und der Lebensunterhalte, oder auch was mit den gehorsamen und ungehorsamen Taten Seiner Diener
zusammenhängt. Aḷḷāh sagt:
„Er weiß über alles Bescheid.“
(2:29)
und:
„Das ist die Anordnung des Allmächtigen und Allwissenden.“
(6:96)
Aḷḷāh wusste schon immer, wer Ihm gehorchen und wer sich gegen Ihn aufbäumen wird; ebenso wusste Aḷḷāh, wer lange leben wird und wessen Lebensdauer kurz sein wird.
8.2 DER GLAUBE DARAN, DASS AḶḶĀH DIE SCHICKSALE AUF DER GESCHÜTZTEN TAFEL
NIEDERSCHREIBEN LIESS
Aḷḷāh sagt:
„Kein Unglück trifft ein auf der Erde oder bei euch selbst, ohne dass es in einem Buch (verzeichnet) wäre, bevor Wir es erschaffen - gewiss, dies ist Aḷḷāh ein leichtes“
(57:22)
und
„Diejenigen, die ungläubig sind, sagen: „Die Stunde kommt nicht über uns.“ Sag: Doch bei meinem Herrn – sie kommt ganz gewiss über euch –, (bei Ihm,) dem Kenner des Verborgenen! Es entgeht Ihm nicht das Gewicht eines Stäubchens, weder in den Himmeln noch auf der Erde. Und es gibt nichts, was kleiner ist als dies oder größer, das nicht in einem deutlichen Buch (verzeichnet) wäre“
(34:3)
ʽAmr Ibn al-ʽĀṣ, Aḷḷāhs Wohlgefallen sei auf beiden, berichtete:
„Ich habe den Propheten - Aḷḷāhs Segen und Heil auf ihm - sagen hören: ‚Aḷḷāh schrieb die Schicksale der Geschöpfe fünfzigtausend Jahre, bevor er die Himmel und die Erde erschuf‘. Er sagte: ‚Und Sein Thron ist über dem Wasser‘.“
Muslim (Nr. 2653)
ʽUbādah Ibn aṣ-Ṣāmit, Aḷḷāhs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, dass der Prophet - Aḷḷāhs Segen und Heil auf ihm - sagte:
„Das erste, was Aḷḷāh erschuf, war das Schreibrohr. Dann ordnete Er ihm an: ‚Schreib.‘ Es antwortete: ‚Herr, was soll ich schreiben?‘ Aḷḷāh sprach: ‚Schreib die Schicksale von allem, bis zum Tag der Auferstehung.‘“
Abū Dāwūḏ (Nr. 4700) und at-Tirmiḏiyy (Nr. 2155).
Aḷḷāh hat das Allwissen und das Schreiben in einem Vers vereint, nämlich:
„Weißt du denn nicht, daß Allah weiß, was im Himmel und auf der Erde ist? Gewiss, das steht in einem Buch; gewiss, das ist Allah ein leichtes.“
(22:70)
8.3 DER GLAUBE AN DEN SICH DURCHSETZENDEN
WILLEN AḶḶĀHS
Was Aḷḷāh will, geschieht; was Aḷḷāh, nicht will, geschieht nicht. Niemand kann zurückhalten, was Er gibt; und niemand kann geben, was Er zurückhält. Niemand kann verhindern, was Er bestimmt; und nichts passiert in Seiner Herrschaft, was
Er nicht will. Er leitet mit Seiner Gunst recht, wen Er will; und Er führt mit Seiner Gerechtigkeit irre, wen Er will. Niemand kann Seine Entscheidung widerrufen.
Aḷḷāh sagt:
„Und wenn Aḷḷāh gewollt hätte, hätten diejenigen nach ihnen nicht miteinander gekämpft, nachdem die klaren Beweise zu ihnen gekommen waren. Aber sie waren uneinig: Unter ihnen gab es manche, die glaubten und andere, die ungläubig waren. Und wenn Aḷḷāh gewollt hätte, hätten sie nicht miteinander gekämpft. Doch Aḷḷāh tut, was Er will.“
(2:253)
und:
„… für jemanden von euch, der sich recht verhalten will. Und ihr könnt nicht wollen, außer dass Aḷḷāh will, (Er), der Herr der Weltenbewohner.“
(81:28-29)
8.4 DER GLAUBE DARAN, DASS AḶḶĀH ALLE
GESCHÖPFE ERSCHUF UND SIE IN DIE EXISTENZ RIEF
Denn Aḷḷāh ist der Schöpfer und alles außer Ihm ist erschaffen. Alle Geschöpfe, ihr Wesen, ihre Eigenschaften und Tätigkeiten sind erschaffen, denn Aḷḷāh ist es, Der sie erschafft. Aḷḷāh sagt:
„Aḷḷāh ist der Schöpfer von allem, und Er ist Sachwalter über alles.“
(39:62)
sowie:
„wo doch Aḷḷāh euch und das, was ihr tut, erschaffen hat?“
(37:96)
Die Handlungen sind also von Aḷḷāh erschaffen und werden von den Dienern vollzogen. Aḷḷāh sagt:
„Ihr74 kommt (nur) zu, was sie verdient hat, und angelastet wird ihr (nur), was sie verdient hat“
(2:286)